Schauen wir uns den Evolutionsverlauf im Schnelldurchlauf an.
Vor etwa 14 Milliarden Jahren ereignete sich der Urknall. 10 Milliarden Jahre später verdichteten sich Kometen, Asteroiden, Gas und Staub zu unserem Planeten. 800 Millionen Jahre sollte es noch dauern, bis das erste Leben in Form von Bakterien entstand. Dinosaurier und Säugetiere entwickelten sich nahezu zeitgleich, wobei die Dinosaurier 170 Millionen Jahre die Welt beherrschten, bevor sie vor 65 Millionen Jahren ausstarben. Das eröffnete den Siegeszug der Säugetiere. Vor 60 Millionen Jahren gab es auch schon die ersten Primaten. Bis zum ersten aufrechtgehenden Menschen, dem Homo Erectus, dauerte es nochmal 54 Millionen Jahre. Den Homo Sapiens gibt es seit ca. 200.000 Jahren. Seit etwa 40.000 Jahren gibt es den modernen Menschen. Menschen, so wie Du und ich! 30.000 Jahre später, also vor etwa 10.000 Jahren, sind wir mit der Zeit zu Jägern und Sammlern geworden. Wir lernten den Boden zu kultivieren und Tiere zu zähmen.
Vor rund 300 Jahren begann langsam die Industrialisierung und die Menschheit machte immer mehr Entdeckungen. Wir erfanden Geräte und Maschinen, die uns das Leben erleichterten. Wir lernten, wie wir mit den hergestellten Maschinen mehr und schneller produzieren können. Heute sind wir im Informationszeitalter angekommen. Es stehen uns Technologien zu Verfügung, die wir uns vor 30 Jahren noch nicht vorstellen konnten.
Diese radikalen und schnellen Änderungen haben natürlich Einfluss auf unseren Körper. Belastungen, die früher vorwiegend körperlich waren sind immer weiter zurück gegangen. Dafür sind wir heute eher mental beansprucht, was jährlich in den Krankenkassenberichten deutlich wird.
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BKK Gesundheitsreport 2019
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DAK Gesundheitsreport 2019
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TK Gesundheitsreport 2019
Vergleicht man das frühere Leben mit dem heutigen Leben wird folgendes deutlich:
Bewegung:
Früher arbeiteten wir vorwiegend körperlich. Heute rückt die mentale Arbeit mehr und mehr in den Vordergrund. Der passive Bewegungsapparat wir nicht mehr adäquat beansprucht, was weitreichende Folgen hat. Muskulatur, die große Gelenke stabilisiert, wird abgebaut. Bänder müssen dementsprechend mehr Stützarbeit leisten und Sehnen verlieren ihre Elastizität. Körperliche Beschwerden lassen sich nicht mehr vermeiden. Angefangen von muskulären Verspannungen, über Gelenkprobleme bis hin zu Bandscheibenvorfällen.
Ernährung
Wir sind unserer Nahrung viele 10.000 Jahre hinterhergelaufen, jagten Tiere und suchten Obst, Gemüse, Nüsse, Kräuter, Pilze und vieles mehr. Ohne Bewegung gab es keine Nahrung. Heutzutage an Nahrung zu kommen ist nicht schwer und bewegen müssen wir uns dafür auch nicht mehr. Ein Anruf genügt und das Essen kommt zu uns. Zudem gibt es in den westlichen Industrieländern Nahrung im „Überfluss“. Ob dabei die Nahrung nährreich ist, steht dabei auf einem anderen Blatt. Die Folgen unserer heutigen Ernährung sind zum Teil deutlich sichtbar: Menschen mit Übergewicht. Nicht sichtbar sind dabei Krankheiten wie Diabetes, Arteriosklerose oder Stoffwechsel- und Herzkreislauferkrankungen. Zudem hat Übergewicht folgen für den Bewegungsapparat mit zu wenig stabilisierender Muskulatur.
Stress
Früher wussten wir nicht, ob wir bei der Jagd Jäger oder Gejagte waren. Unsere Vorfahren mussten immer auf der Hut sein. Unser Stresssystem ist dafür ausgelegt auf Gefahr zu reagieren und bestimmte Prozesse im Körper zu starten oder zu stoppen. Gefährliche Tiere in unserer Nähe oder Nahrungsmangel lösten dabei Stress aus. Heute können wir relativ sicher sein, dass uns kein gefährliches Tier angreifen wird. Auch Nahrungsmangel haben wir nicht. Warum haben wir dann noch Stress???
Schreib gerne Deine Fragen, Anregungen oder Erfahrungen in die Kommentare…